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Inflation

Mrz 2, 2023 | Finanzen

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Was ist Inflation?

Inflation bedeutet, dass das allgemeine Preisniveau in einem Land steigt. Das heißt, dass du für die gleiche Menge an Gütern oder Dienstleistungen mehr Geld bezahlen musst als vorher. Das Gegenteil von Inflation ist Deflation, wenn die Preise sinken.

Die Inflation hat verschiedene Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Gesellschaft. Zum einen verringert sie die Kaufkraft des Geldes. Das bedeutet, dass du dir mit dem gleichen Geld weniger leisten kannst als vorher. Das kann zu einer Verringerung des Lebensstandards und der sozialen Sicherheit führen.

Zum anderen verändert sie die Verteilung von Einkommen und Vermögen. Das bedeutet, dass einige Gruppen von der Inflation profitieren können, während andere darunter leiden. Zum Beispiel können Schuldner von der Inflation profitieren, weil sie ihre Schulden in entwertetem Geld zurückzahlen können. Dagegen verlieren Gläubiger an Wert, weil sie weniger reales Geld zurückbekommen.

Wie wird die Inflation gemessen?

Die Messung der Inflation erfolgt mit Hilfe eines sogenannten Verbraucherpreisindex (VPI). Der VPI soll die Ausgaben der Haushalte für Konsumgüter und Dienstleistungen sowie deren Veränderung abbilden. Dazu wird ein Warenkorb herangezogen, der aus einer Anzahl verschiedener Güter besteht, die repräsentativ für den Konsum in Deutschland stehen. Der Warenkorb enthält zum Beispiel Lebensmittel, Kleidung, Miete, Energie oder Freizeitaktivitäten.

Der VPI wird berechnet, indem die Preise der Güter im Warenkorb zu einem Basisjahr verglichen werden. Das Basisjahr ist ein Jahr, das als Referenzpunkt dient und den VPI auf 100 setzt. Die Veränderung des VPI zum Vorjahresmonat wird als Inflationsrate bezeichnet. Die Inflationsrate zeigt an, wie stark sich das Preisniveau im Durchschnitt erhöht oder verringert hat.

Die Inflationsrate wird monatlich vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht. Die aktuelle Inflation in Deutschland lag im Februar 2023 bei +8,7 %. Das bedeutet, dass die Preise im Februar 2023 um 8,7 % höher waren als im Februar 2022.

Die Messung der Inflation mit dem VPI hat jedoch auch einige Grenzen und Kritikpunkte. Zum Beispiel kann der VPI nicht alle individuellen Unterschiede in den Konsumgewohnheiten und Präferenzen der Haushalte berücksichtigen. Außerdem kann der VPI von Qualitätsveränderungen oder Substitutionseffekten beeinflusst werden. Deshalb gibt es neben dem VPI auch andere Indikatoren zur Messung der Inflation, wie zum Beispiel den Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) oder den Erzeugerpreisindex (EPI).

Die Messung der Inflation ist eine wichtige Aufgabe für die Statistik und die Wirtschaftspolitik. Sie hilft dabei, die wirtschaftliche Entwicklung zu analysieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Wie hoch ist die Inflation in Deutschland?

Die Inflation in Deutschland ist im Februar 2023 um 8,7 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Das ist der höchste Wert seit Dezember 1923.

Die Hauptursache für die hohe Inflation war der starke Anstieg der Energiepreise. Diese sind im Jahr 2022 um durchschnittlich 29,6 Prozent gestiegen. Das liegt vor allem an der globalen Knappheit von Rohstoffen wie Öl oder Gas, aber auch an den nationalen Maßnahmen wie der CO2-Steuer oder dem Atomausstieg.

Neben den Energiepreisen haben auch die Nahrungsmittelpreise stark zugelegt. Diese sind im Jahr 2022 um durchschnittlich 8,4 Prozent gestiegen. Das liegt vor allem an den höheren Kosten für Transport und Verpackung, aber auch an den Ernteausfällen und dem Tierseuchenrisiko.

Die hohe Inflation hat die Kaufkraft der Verbraucher geschmälert und zu einer Unzufriedenheit mit der Wirtschaftspolitik geführt. Die Bundesregierung hat versucht, die Inflation zu bekämpfen und die Bürger zu entlasten. Dazu gehören unter anderem eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel und eine „Dezember-Soforthilfe“ für Geringverdiener.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ebenfalls reagiert und ihre Geldpolitik gestrafft. Sie hat angekündigt, ihr Anleihekaufprogramm zu reduzieren und ihren Leitzins schrittweise anzuheben. Damit will sie verhindern, dass die Inflation sich verfestigt und zu einer Gefahr für die Preisstabilität wird.

Was sind die Ursachen für die hohe Inflation?

Die hohe Inflation hat mehrere Ursachen. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Energiepreise, die im Februar 2023 um 32 Prozent höher waren als im Vorjahresmonat. Das liegt vor allem an den gestiegenen Kosten für Rohöl und Gas auf dem Weltmarkt sowie an den höheren Steuern und Abgaben für fossile Brennstoffe in Deutschland.

Eine weitere Ursache ist der Anstieg der Nahrungsmittelpreise um 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dieser hängt unter anderem mit den schlechten Ernten durch Dürre und Schädlinge sowie mit den höheren Transport- und Verpackungskosten zusammen.

Schließlich spielt auch die sogenannte Basiseffekt eine Rolle bei der hohen Inflationsrate. Das bedeutet, dass die aktuellen Preise mit denen aus dem Vorjahr verglichen werden, als sie wegen der Corona-Pandemie besonders niedrig waren. Damals gab es zum Beispiel eine Mehrwertsteuersenkung und einen starken Rückgang der Nachfrage nach vielen Gütern und Dienstleistungen.

Wie wirkt sich die hohe Inflation auf die Finanzmärkte aus?

Die hohe Inflation hat verschiedene Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Zum einen führt sie dazu, dass das reale Zinsniveau sinkt oder sogar negativ wird. Das heißt, dass du weniger Zinsen für dein Geld bekommst als du durch die Preissteigerung verlierst.

Das macht es unattraktiv, Geld zu sparen oder anzulegen. Stattdessen steigt die Nachfrage nach Sachwerten wie Immobilien oder Gold, die als Inflationsschutz gelten. Das treibt die Preise für diese Güter weiter nach oben.

Zum anderen hat die hohe Inflation auch einen Einfluss auf die Aktienmärkte. Dabei gibt es jedoch Unterschiede zwischen verschiedenen Branchen und Unternehmen. Generell gilt, dass Aktien von Unternehmen profitieren können, die ihre Preise an die Inflation anpassen können oder deren Kosten nicht so stark steigen wie ihre Erlöse. Das sind zum Beispiel Aktien aus den Bereichen Konsumgüter, Gesundheit oder Energie.

Dagegen leiden Aktien von Unternehmen, die ihre Preise nicht so leicht erhöhen können oder deren Kosten stärker steigen als ihre Erlöse. Das sind zum Beispiel Aktien aus den Bereichen Technologie, Finanzen oder Tourismus. Diese werden auch als Wachstumsaktien bezeichnet, weil sie in der Vergangenheit hohe Gewinnsteigerungen erzielt haben und hohe Erwartungen an die Zukunft haben.

Die hohe Inflation hat dazu geführt, dass viele Wachstumsaktien stark an Wert verloren haben. Einige von ihnen haben bis zu 70 Prozent ihrer Marktkapitalisierung eingebüßt. Das liegt daran, dass die hohen Erwartungen an das zukünftige Wachstum durch die Inflation enttäuscht wurden und dass der Wert der zukünftigen Gewinne durch den höheren Diskontierungsfaktor gesunken ist. 

Wie kannst du dich vor der Inflation schützen?

Die hohe Inflation stellt eine Herausforderung für deine persönlichen Finanzen dar. Du musst darauf achten, dass dein Geld nicht an Kaufkraft verliert und dass du deine Ausgaben im Griff hast. Hier sind einige Tipps, wie du dich vor der Inflation schützen kannst:

Lasse dein Geld nicht unverzinst liegen, denn dadurch wird es jedes Jahr von der Inflation aufgezerrt. Investiere dein Vermögen in inflationsgeschützte Wertanlagen wie Aktien, Immobilien oder andere Wertgegenstände.

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Aktien sind Anteile an Unternehmen, die von der steigenden Nachfrage und den höheren Preisen profitieren können. Sie bieten dir die Chance auf Kursgewinne und Dividenden. Allerdings sind Aktien auch mit Risiken verbunden, wie Kursschwankungen oder Insolvenz.

Immobilien sind Sachwerte, die von einer rapiden Geldentwertung nicht aufgezehrt werden. Sie können dir konstante Mieteinnahmen erzielen und im Wert steigen. Allerdings musst du auch hohe Anschaffungs- und Unterhaltskosten sowie Steuern berücksichtigen.

Andere Wertgegenstände wie Gold, Kunst oder Antiquitäten können ebenfalls als inflationsgeschützte Anlagen dienen. Sie haben einen eigenen inneren Wert und sind in ihrer Menge begrenzt. Allerdings sind sie oft schwer zu handeln und zu bewerten.

Achte darauf, dein Vermögen breit zu streuen und nicht alles auf eine Anlageform zu setzen. So kannst du das Risiko reduzieren und von verschiedenen Chancen profitieren.

Börsencrash als Folge der Inflation

Die Inflation ist ein Phänomen, bei dem die Preise für Güter und Dienstleistungen steigen und die Kaufkraft des Geldes sinkt. Eine hohe Inflation kann zu Unsicherheit und Vertrauensverlust bei den Anlegern führen, was sich negativ auf die Aktienkurse auswirken kann. In der Vergangenheit gab es mehrere Beispiele für Börsencrashs, die durch eine hohe Inflation ausgelöst oder verstärkt wurden. Zum Beispiel der Schwarze Freitag im Jahr 1929, der mit einer Hyperinflation in Deutschland zusammenfiel, oder der Schwarze Montag im Jahr 1987, der nach einem starken Anstieg der US-Verbraucherpreise folgte.

Aktuell befindet sich die Welt in einer Phase erhöhter Inflation, die durch verschiedene Faktoren wie die Corona-Pandemie, die Geldpolitik der Zentralbanken oder die Knappheit von Rohstoffen verursacht wird. Für die Eurozone wurde für den Dezember 2021 eine Inflationsrate von rekordverdächtigen 5 % berichtet. Dies könnte ein Warnsignal für einen bevorstehenden Börsencrash sein, da viele Aktien bereits hoch bewertet sind und eine steigende Inflation ihre Gewinne schmälern könnte. Daher sollten Anleger vorsichtig sein und ihre Portfolios diversifizieren, um sich gegen das Risiko eines Börsencrashs abzusichern.

Finanzielle Bildung hilft sich gegen Risiken einer Inflation abzusichern

Um sich gegen die Risiken einer Inflation abzusichern, ist es wichtig, eine finanzielle Bildung zu erwerben und zu wissen, wie man sein Vermögen sinnvoll anlegt.

Eine Möglichkeit, seine finanzielle Bildung zu verbessern, ist das Lesen von Finanzbüchern. Finanzbücher können einem helfen, die Grundlagen der Geldanlage zu verstehen, verschiedene Anlagestrategien kennenzulernen und Investieren für Anfänger zu lernen. Es gibt viele Finanzbücher auf dem Markt, die sich an unterschiedliche Zielgruppen und Interessen richten.

Finanzielle Bildung mit Finanzbüchern kann einem dabei helfen, seine finanziellen Ziele zu erreichen und sich gegen die Risiken einer Inflation zu schützen. Denn wer sein Geld klug investiert, kann von der Inflation profitieren oder zumindest ihren negativen Effekten entgegenwirken.